Music Traveler ist ein Startup aus dem Kreativwirtschaftsbereich und zählt zu den erfolgreichen Beispielen an der Schnittstelle zwischen Digital- und Kreativwirtschaft. Wofür das Unternehmen steht?
„Music Traveler ist die Plattform, die Ihnen hilft, Übungs-, Proben, Aufführungs- und Aufnahmeräume für Musik an einem Ort zu finden und zu buchen. Wir holen Musiker als Unternehmer vor den Vorhang.“
Wie können die Unternehmer die gutgelaunte, entspannte Einstellung, die wir in Kampagnenvideos sehen, beibehalten, ihre Künstlerkarriere verfolgen und gleichzeitig ihr Startup international vermarkten? Wie sieht das Team die Zukunft in der Kreativwirtschaft? All das erfahren Sie in diesem Interview mit Aleksey Igudesman, den wir gemeinsam mit seiner Co-Founderin auf der Bühne bei einem Panel kennenlernen durften und ein Stück weit im Coaching begleiten konnten.
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Musiker als Unternehmer
Lieber Aleksey, ihr seid bei Music Traveler in erster Linie fantastische Künstler auf dem internationalen Parkett mit einer weitreichenden Performance in unzähligen Konzerten. Wo habt ihr euer Unternehmer-Gen her? Wie kam es zum Start von Music Traveler?
Mit Igudesman & Joo bin ich schon seit mehr als 15 Jahren auf der ganzen Welt unterwegs, und was wir da machen ist vergleichbar mit einem Unternehmen. Meiner Meinung nach ist jeder Künstler sein eigenes Unternehmen. Darüber schreiben wir auch in unserem neuesten Buch über Kreativität: “Rette die Welt”. Ein Kapitel in dem Buch dreht sich auch um Music Traveler.
Die Idee zu Music Traveler hatte ich bei einem Spaziergang im Stadtpark mit meiner damaligen Partnerin. Sie ist Pianistin und wenn wir auf Reisen waren, was häufig der Fall war, hatten wir jedes Mal das Problem, ein Zimmer zum Musizieren zu finden. Genauso ist es mit meinem musikalischen Partner Hyung-ki Joo. Wir sind ebenfalls immer auf der Suche nach Probenzimmer.
Die Umsetzung
Wie ist aus der Idee ein Geschäft geworden? Hat euch jemand bei der konkreten Umsetzung geholfen?
Ich habe meine gute Freundin und erfolgreiche Unternehmerin Julia Rhee mit meiner Idee angesprochen. Sie hat sofort verstanden worum es geht, da sie früher ebenfalls Pianistin war und selbst in Wien oder New York immer Probleme hatte, Musik zu machen, ohne die Nachbarn zu stören. Sie wurde Mitgründerin und CEO von Music Traveler. Vor unserem Launch haben wir noch genaue Recherchen durchgeführt, um die Musikindustrie in ihrer Gesamtheit zu verstehen und nicht nur den Markt für einige Pianisten. Wir haben sehr schnell gemerkt, dass die Nachfrage bei allen Instrumenten, Ensembles, Bands sowie verschiedensten Genres groß ist, Räume zum Musizieren zu finden.
Nachdem wir das Potential und die enorme Marktgröße sahen, haben wir ein tolles Team um uns herum gesammelt. Mit vielen guten Freunden und Bekannten als stabile Businesspartner ist unser Unternehmen dann ernsthaft gewachsen.
Internationale Märkte
Ihr seid in mehreren internationalen Märkten erfolgreich und expandiert weiter. Wie sucht ihr euch Märkte aus, wie geht ihr da vor?
Wien, als Musikhauptstadt war der perfekte Anfang für uns. Wir haben da große Hilfe von der Wirtschaftsagentur bekommen, für die wir extrem dankbar sind. Danach kam die logische Expansion in den deutschsprachigen Raum. Dann ging es weiter nach Italien, wo ich viel unterwegs bin, zahlreiche Kontakte habe und wo die Nachfrage ebenfalls sehr groß ist. Die nächsten Schritte sind logischerweise, wegen der Größe des Marktes, New York und London, wo wir bereits angefangen haben, Räume anzubieten. In England bin ich auch in die Yehudi Menuhin School gegangen und habe deshalb viele wertvolle Kontakte.
Und gleich danach folgten Korea und Japan, wo die Nachfrage nach Musikräumen konstant hoch ist. Hier haben wir ebenfalls wertvolle Kontakte, dank der WKO und dem goSeoul Programm, an dem wir Ende 2019 teilgenommen haben. Zudem ist meine Co-Founderin und CEO von Music Traveler, Julia Rhee selber in Korea geboren und kennt den Markt sehr gut. Unsere illustren Ambassadors helfen uns auch bei der Expansion in die verschiedenen Märkte.
Künstler und Startup unter einem Hut
Namhafte Künstler empfehlen Music Traveler, sie nehmen manchmal an den Werbevideos teil, die eine Klasse für sich sind und eine tolle Atmosphäre zeigen. Wie bekommt ihr Künstler-Karriere und Startup unter einen Hut?
Die Kombination mit meiner Musikkarriere funktioniert wunderbar, da ich unterwegs weitere Partnerschaften knüpfe und neue Ausnahmemusiker und bekannte Persönlichkeiten als Unterstützer rekrutiere, wie zum Beispiel Billy Joel, Hans Zimmer, Yuja Wang oder auch John Malkovich, mit dem ich in nächster Zeit viel mit meinem Projekt namens “The Music Critic” unterwegs bin. Sie alle kennen das Problem, Räume zu finden, in denen man proben kann. Mit Music Traveler beheben wir dieses Problem und lassen Musik in das Leben von mehr und mehr Menschen.
Die Zukunft der Musikwirtschaft
Wie seht ihr die Zukunft in der Musik- und Kreativwirtschaft? Die Business Modelle ändern sich – wird alles besser oder schlechter?
Wir sind eigentlich sehr positiv. Julia Rhee und ich merken, wieviel in der Musik- und Kreativwirtschaft weitergeht. Die Nachfrage nach Musik wird immer größer und der Markt wächst dadurch. Für uns von Music Traveler ist es eine sehr positive Zeit, da wir merken, dass immer mehr musiziert wird. Genau das wollen wir ja auch fördern, da meiner Meinung nach Kreativität und Musik zwei der wichtigsten Sachen sind, die uns zum Menschen machen!
Bei Konsultori arbeiten wir mit Kreativwirtschaft, Startups und dem Mittelstand an Ihren Themen der Unternemenswirklich – in Workshops und Beratungen.
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